Wer nicht moralisch
argumentiert, gehört nicht zu dieser nachdenklichen bis erregten Diskursgemeinschaft,
findet Palm. Auch Gerhard Schröder spräche von Moral, wenn er Gentechnologie sage.
Dabei denke er aber an Arbeitsplätze, die geschaffen werden müssen, aber nicht
geschaffen werden können, wenn sich Deutschland der Genforschung gegenüber weiter
verschließt. Dabei, findet Telepolis, sind der Worte über Embyonenforschung nun genug
gewechselt worden. Sie würfen keinen neuen Erkenntnisgewinn mehr ab. Die
Auseinandersetzung habe längst die Machtfrage erreicht. Lager von Befürwortern und
Gegnern stünden sich gegenüber. Nur ein Parlamentsbeschluss oder Wahlen könnten nach
Palms Meinung jetzt wirklich weiter helfen.
Was Gerhard Schröder in Wirklichkeit will, ist Industriepolitik, heißt es
in einem Kommentar von Rainer Hank im Tagesspiegel. Schröder will dringend
notwendige Arbeitsplätze schaffen. Deutschland kann sich einen Ausstieg aus der
Genforschung wirtschaftlich nicht leisten. Hank betont, dass die Politik dazu da sei,
Voraussetzungen für einen funktionierenden Arbeitsmarkt zu schaffen, nicht ihn inhaltlich
zu bestimmen. Der Autor hofft auf die Selbstregulierung eines freien Marktes, der seine
eigenen Ethikvorstellungen aus der Praxis heraus entwickelt....