Konsumania
Angeblich erfährt der Mensch in der
letzten Minute seine Existenz als filmische Kurzfassung. Ob man sich so angemessen zur
letzten Ruhe bettet, erscheint mehr als zweifelhaft. Nihil nisi bene de mortuis, aber für
einige wird das eher ein böses Erwachen werden, wenn es zu spät ist. Wieder andere
kämen mit zehn Sekunden für den total recall ihrer Lebenszeit bequem aus. Zum Beispiel
Finanzbeamte. Der Film wird jedenfalls kurz vor Sendeschluss zurückgespult, Jahrzehnte
werden zusammengeschnitten zum letzten Videoclip nach Viva und MTV, die Bilanz unseres
Erdenwallens für das jüngste Gericht: Geburt, Kindheit, Jugend, Schule, Prüfungen,
Arbeit, Beruf, Heirat, Kinder, Eigenheim, Rente (vielleicht eher nicht).
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Der Mythos der Kennedys
Die Kennedys machen es Kritikern schwer.
Bevor sie schäbige Kritik treffen könnte, sind sie schon tot. Also gilt: Nihil nisi bene
de JFK Junior. Für Nichtlateiner: Über tote Kennedys soll man nicht schlechter reden als
über andere Unfallopfer auch. Also müssen wir schweigen, obwohl es schwer fällt, weil
die Kennedys auf´s Großartigste den amerikanischen Traum mortifizieren, der nicht nur in
ihrer Geschichte mysteriöser Unfälle immer wieder in das Trauma des blindwütigen
Schicksals umkippte. Mysteriös?
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